Game of Thrones: Was Sie für Ihr B2B-Marketing lernen können
Warum begeistert “Game of Thrones” über Kontinente und Kulturen hinweg? Sicher, die Produktion ist perfekt und die Geschichte überrascht immer wieder mit neuen Wendungen. Für den überwältigenden „Buzz“ sorgt aber vor allem ein medienübergreifendes Content Marketing.
Alles begann mit den Fantasy-Romanen “Das Lied von Eis und Feuer” von George R.R. Martin. Fünf Bände lieferten die Vorlage für die filmische Umsetzung durch HBO. Jetzt geht die Serie nun in die sechste Staffel – und überholt damit die Buchreihe. In zahlreichen Social-Networks und Fan-Foren wird die Story der Serie bereits aus unterschiedlichsten Perspektiven weitererzählt: Es gibt Einblicke in die Produktion, Hintergrundinfos zu den Charakteren und private Einblicke in das Leben der Darsteller. Auf YouTube werden die Dreharbeiten dokumentiert, über Apps und Computerspiele tauchen Fans immer tiefer in die fiktive Welt ein und durchleben selbst die Abenteuer ihrer Lieblingscharaktere.
Besondere Spannung erzeugen kryptische Posts und Videoteaser über Twitter: “Follow the Three Eyed Raven. Gain the power of #TheSight”. Sie stimulieren Kommunikation in den sozialen Medien und Fan-Foren, wie der deutschen Fanpage www.eis-und-feuer.de. Die Marke der Serie wird also durch Social und Earned Media immer stärker. Damit das alles jedoch über alle relevanten Kanäle und Informationsquellen hinweg zu einem stimmigen Gesamterlebnis führt, bedarf es einer ganzheitlichen Strategie, eines Höchstmaßes an Timing und einer perfekten Orchestrierung der Maßnahmen.
Content für alle Sinne
Zur Ankündigung der fünften Staffel entwickelte der TV-Sender HBO zusammen mit der New Yorker Agentur “Campfire” ein umfassendes Storytelling-Konzept. Durch die Ansprache aller fünf Sinne über spezielle Kampagnen und Live-Aktionen, gelang es HBO und Campfire einen maximalen Buzz in den sozialen Netzwerken zu generieren. Fans und gelegentliche Zuschauer der Serie wurden gleichermaßen angesprochen.
Ein Food-Truck in LA und New York servierte von einem Star-Koch zubereitete Gerichte, inspiriert von der Küche ‚Westeros’. Die Aktion sorgte für lange Schlangen vor dem Food-Truck und unzählige Social-Media-Posts. Damit traf sie den Geschmackssinn der Fans.
Der Geruchssinn wurde durch eine Influencer-Kampagne angesprochen. Ausgewählte Fans erhielten ein Paket mit einem kleinen Experiment. Duftnoten und kleine Flakons sollten die Gerüche aus Winterfell, Kingslanding und Co. simulieren. Über das interaktive Gerucherlebnis hinaus beinhaltete die schicke Metallbox den Link zu einer exklusiven Game-of-Thrones-Website mit neuen Informationen zur Serie. Das Paket wurde von den Fans selbst in typischen “Unboxing Videos” zelebriert und auf den eigenen Youtube-Kanälen der Influencer veröffentlicht. Ein wunderbarer Multiplikatoreffekt mit hoher Authentizität.
Beide Aktionen generierten so Earned Media und einen außerordentlichen viralen Sog.
Und dies sind nur zwei der zahlreichen Maßnahmen einer bis aufs kleinste ausgeklügelten Dramaturgie. Sie basiert darauf, dass über verschiedene Kanäle auf bestimmte Fangruppen ausgerichtete Informationen in Form von Owned- und Earned Media ausgespielt werden. Die Fans sind in die Geschehnisse involviert und es wird Spannung aufgebaut, die das gesamte Unterhaltungserlebnis “Game of Thrones” intensiviert und einzigartig macht . Wie in einem Schweizer Uhrwerk spielt jedes kleinste Element eine entscheidende Rolle. Von dieser Intelligenz und Präzision kann das Unternehmensmarketing viel über effiziente Kommunikation im digitalen Zeitalter lernen.
Transmedialität und Marketing: Beliebigkeit ist der Feind
Nehmen wir einmal an, Sie möchten ein neues Produkt vermarkten. Von Facebook und Instagram über Snapchat und Pinterest bis hin zu Blogs und Foren stehen Ihnen dafür zahlreiche Kanäle zur Verfügung. Unser Tipp: Nutzen Sie konsequent die Vorteile der verschiedenen Formate, um ihr Produkt individualisiert an die richtige Zielgruppe zu bringen. Aussagekräftige Bilder und reichweitenstarke Hashtags lassen Sie bei Instagram punkten. Auf Facebook dagegen sollten Sie Ihre Bilder mit einem Link verknüpfen und eine starke Überschrift wählen.
Die Dramaturgie Ihrer Story ist die Anleitung für Ihr transmediales Stoytelling. Sie bestimmt, welche Informationen wann, wo und in welchem Umfang preisgegeben werden. Der Zuschauer, oder in Ihrem Fall der Kunde, ist so am Fortgang der Story interessiert und wird sie weiter verfolgen.
Machen Sie mit kurzen Teasern in den sozialen Medien Lust auf mehr und profitieren Sie vom persönlichen, direkten Dialog mit ihrer Zielgruppe. Vertiefende Informationen stellen Sie idealerweiser auf Ihrer Website oder einem speziellen Content Hub bereit. Influencer erreichen Sie mit speziellem, exklusivem Content zu Expertenthemen über Fachforen oder flankierende Direktmaßnahmen.
Auf diese Weise erreichen Sie Ihre Zielgruppen mit maßgeschneiderten, relevanten Inhalten und bauen geplant Spannung auf. Wichtig ist, dass Sie dabei immer den Überblick wahren und Ihre Strategie im Fokus behalten
Vier Regeln für Ihren Weg zum Content-Thron:
- Erarbeiten Sie eine detaillierte Dramaturgie, die den Bogen über die verschiedenen Kanäle spannt und für Spannung sorgt.
- Analysieren und definieren Sie genau, welcher Kanal auf Ihr Hauptmedium/Produkt einzahlt
- Entscheiden Sie sich für die richtigen Formate und die passende Ansprache ihrer Zielgruppen
- Stellen Sie Einheitlichkeit und Wiedererkennungswert in Tonalität und Bildsprache sicher
Beherzigen Sie diese eisernen Regeln, kann auch der härteste Winter Ihrer Marketingstrategie im digitalen Zeitalter nichts mehr anhaben.